Mit allen Sinnen

Liebe Eltern und alle, denen Kinder am Herzen liegen,

unsere Sinne sind die Tore zu uns selbst und zur Welt. Es gibt nichts, wozu wir nicht unsere Sinne bräuchten. Das ist so selbstverständlich für uns, dass wir selten darüber nachdenken. Ein kleines Kind ist der Anlass, es zu tun.

Wir werden nicht mit voll ausgebildeten Sinnen geboren. Die Sinnesorgane, wie Augen, Ohren, Nase, Gaumen und nicht zu vergessen – unsere Haut, unser Tastsinn – sind zwar von Geburt an vorhanden, wir müssen jedoch erst nach und nach lernen, sie zu gebrauchen. So kann ein Neugeborenes noch nicht scharf sehen, ist aber Lärm ungeschützt ausgesetzt – es kann nicht „weghören“. Dazu kommt, dass für kleine Kinder Geräusche aus der Umgebung ca. 6 x so laut sind wie für uns Erwachsene. Das ist einer der Gründe, warum Gruppen in Waldorfkrippen nicht mehr als 10 Kinder umfassen.

Das heutige Leben mutet unseren Kindern mehr Reize zu, als sie verkraften können: Die Flut an Bildern und Geräuschen aus den allgegenwärtigen Medien bewirkt oft, dass sie „dicht machen“. Sie scheinen dann schlecht zu hören, ihre Sprachentwicklung ist ohne ersichtlichen Grund deutlich verzögert. Kinder brauchen mehr denn je unseren Schutz als Eltern und als Pädagogen vor der ständig dröhnenden Geräuschkulisse. Und sie brauchen gleichzeitig vielfältige lebensnahe Anregungen für alle Sinne – wir sprechen in der Waldorfpädagogik auch von Sinnespflege.[1] In der Kinderkrippe frohSINN achten wir deshalb sehr genau darauf, was Ihr Kind zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken, zu ertasten und zu spüren bekommt.

Im Namen der Kinderkrippe frohSINN wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch und ein sinnenfrohes Neues Jahr!

Katharina Offenborn

 

 

 

 

 


[1] Mehr dazu unter www.anthroposophie-lebensnah.de/lebensthemen/sinnespflege/zwoelf-sinnestaetigkeiten