Was Kinder sich wirklich wünschen

Liebe Eltern und alle, denen Kinder am Herzen liegen,

Weihnachten naht, das Fest der Liebe und des Schenkens.  Alljährlich suchen Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel und Paten nach passenden Geschenken. Die Spielzeugindustrie hat Hochkonjunktur. Kinder werden unter dem Weihnachtsbaum überhäuft mit Spielsachen und auch, wenn anfangs die Freude groß ist, liegt vieles davon bald im Weg rum. Nur wenig Spielzeug eignet sich zum Spielen.

Ich frage Sie: Muss das so sein, alle Jahre wieder? Sie werden mir antworten, dass Kinder heutzutage allzu anspruchsvoll sind. Richtig, das haben sie von uns gelernt – aber sie sind auch offen für alles, was ein Fest zu einem Fest macht: Sie lieben eine geheimnisvolle Stimmung in der Adventszeit, gemeinsames Backen und Vorbereiten, Geschichten und Lieder, die andeuten, dass etwas Großes auf sie zukommt  – nicht „aus der Konserve“, sondern live gesungen und vorgelesen. Und wenn das Ganze nicht nur als „Aufführung“ rüberkommt, sondern Mama und Papa teilhaben an all dem Feierlichen, Überraschenden, ist das für Ihr Kind das eigentliche Geschenk. Kinder lieben es zu feiern[1], richtig zu feiern, von innen her. Doch sie brauchen uns Erwachsene dafür. Was aber, wenn bei all dem Vorbereitungsstress  keine Weihnachtsstimmung aufkommen will? Mich tröstet immer der Gedanke, dass die hochschwangere Maria auf dem Esel wahrscheinlich auch nicht weihnachtlich gestimmt war. Aber dann… Feste erscheinen mir wie Geburten, mit denen man schwanger gehen muss und die unsere Herzen als Krippe brauchen, damit sie gelingen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen der Kinderkrippe frohSINN eine besinnliche Adventszeit mit ihren wunder-vollen Kindern!

Katharina Offenborn

 

 

 

 

 

 


[1] Feiern der Jahresfeste mit Kindern: Für Eltern dargestellt, Brigitte Barz, 2004.