
Unser pädagogisches Konzept ist von der Waldorfpädagogik Rudolf Steiners und der Ermutigungspädagogik Emmi Piklers angeregt. Beide Ansätze legen großen Wert darauf, die Besonderheiten eines jeden Kindes zu respektieren sowie sein Bedürfnis, sich geistig und körperlich in seinem Tempo und seinen Interessen gemäß zu entwickeln.
Lernen durch Nachahmung und Sinneseindrücke
In den ersten Jahren lernt das Kind überwiegend durch Nachahmung und die Verarbeitung von Sinneseindrücken.
Ein rhythmisch gleichbleibender Tagesablauf, feste Bezugspersonen und ein achtsamer, respektvoller Umgang mit dem Kind geben ihm Sicherheit und Geborgenheit. So lernt es seinem Umfeld zu vertrauen.

Ein wichtiger Teil unserer pädagogischen Arbeit besteht deshalb darin, eine Umgebung zu schaffen, die das Kind in seiner gesunden Sinnesentwicklung unterstützt. Das wird z.B. erreicht durch:
- liebevoll und natürlich gestaltete Räume
- zarte Farbgebung
- einfache Spielsachen
- Lebensmittel aus biologischem Anbau

Bewegung drinnen und draußen
Die Bewegungsentwicklung und das Spielverhalten werden möglichst freilassend begleitet. Jedes Kind soll sich in Ruhe auf seine eigene Art und Weise mit sich selbst und der Welt vertraut machen können, ohne dass sein Entfaltungsspielraum durch Vorgegebenes eingeschränkt wird.
Die Kinder verbringen bei jedem Wetter viel Zeit draußen im Garten. Wir unternehmen auch täglich einen Spaziergang in den nahen Wiesen und Feldern, wo sie über kurzes und langes Gras laufen, mit Heu und Stroh in Berührung kommen und ihren Gleichgewichtssinn beim Laufen über unebenes Gelände wie Stoppelfelder schulen. Durch die Begegnung mit der Natur in all ihren Erscheinungsformen werden die Lebens-und Abwehrkräfte der Kinder gestärkt und ihre Bewegungsentwicklung gefördert.

Pflege – Zusammensein
In allen Pflegesituationen, sei es nun beim Zu-essen-Geben, Essen, Wickeln oder Anziehen, erhält jedes Kind intensive Zuwendung und Ansprache von der für sie zuständigen Bezugsperson. Daraus gewinnt es Sicherheit und Vertrauen, um für sich allein Neues an sich selbst und seiner Umgebung zu erfahren und zu entwickeln.
Freies Spiel – Für-sich-sein
Das freie Spiel wird durch eine vorbereitete Umgebung – die der Entwicklung der Kinder gemäße Ausstattung der Räume und die Gliederung in Pflege-, Spiel- und Essensbereich – angeregt. Beim Spielen erwerben die Kinder Kompetenz im Sozialverhalten und in ihrer Bewegungs- und Sprachentwicklung, die eng miteinander verknüpft sind. Die direkte persönliche Ansprache fördert die Sprachkompetenz unmittelbar, aber auch Lieder, Reime, Fingerspiele und kleine Geschichten werden rhythmisch in den Tagesablauf eingebunden.
Innere Haltung
Kinder bekommen nicht nur mit, was in ihrer Umgebung gesagt und getan wird, sondern auch, was ihre Bezugspersonen denken und fühlen. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass jeder im Umfeld des Kindes sich um eine entsprechende innere Haltung bemüht, die als Präsenz und Authentizität, als Wertschätzung des anderen und durch empathische Kommunikation zum Ausdruck kommt.

Zusammenfassung unserer pädagogischen Grundprinzipien
- Erziehung durch Vorbild und achtsamen Umgang
- Freies Spiel drinnen und draußen als Entfaltungsraum
- Bewusste Sinnespflege
- Pflege als Momente der Zuwendung und Begegnung
- Rhythmus und Wiederholung im Tagesablauf